Donnerstag, 12. Juli 2012

Tiere

Tiere
Simon Beckett
ISBN-10: 3499249154
ISBN-13: 978-3499249150
Verlag: rororo


Manche Menschen sind Tiere. Nigel ist sicherlich nicht der Hellste. Aber er ist meistens ganz guter Laune. Im Büro gibt es immer etwas zu kopieren, und außerdem sind da Cheryl und Karen. Auch im Pub, den seine Eltern früher führten und in dem Nigel jetzt wohnt, fühlt er sich wohl. Es gibt hier zwar kein Bier und keine Zigaretten mehr, aber Nigel interessiert sich sowieso mehr für Fernsehen und Comics. Und dann ist da noch der Keller. Hier hält Nigel seine Mitbewohner. Dass die nicht freiwillig da unten wohnen, stört Nigel nicht …

Irgendwie hatte ich vor dem Lesen des Buches eine böse Vorahnung gehabt, dass das kein gutes Ende nimmt. 
Wobei - auch "Happy Ends" liegen im Auge des Betrachters. 
Eines kann ich jedoch mit Gewissheit sagen; das Buch ist Psycho. Es kommt zwar nicht an den Krankheitsgrad des Buches EVIL von Jack Ketchum heran (da fällt mir ein, meine Erfahrung damit muss ich euch auch noch unbedingt erzählen), aber die Erlebnisse aus Sicht des Psychopathen zu lesen ist allein schon krass genug. 
im Vorwort erklärt Simon Beckett, dass er damit bezwecken möchte, dass Sympathie für den Protagonisten empfunden werden soll. 
Ein bisschen hat er damit Recht, man glaubt ihn dadurch besser zu kennen, doch am Ende des Buches fragt man sich selbst immer noch: Warum?

Zum Inhalt
Der Thriller handelt von Nigel - scheinbar einer wie jeder andere auch. Er hat einen klassischen Bürojob und wohnt in einem ehemaligen Pub, den seine Eltern früher zu Lebzeiten noch betrieben haben.
Nigel hat eigentlich nichts an seinem Leben auszusetzen, Walt Disney Filme und Comics sind seine Lieblingstagesbeschäftigungen. Und weil er alleine wohnt, kann ihm niemand vorschreiben, was zu tun und zu lassen ist.
Es gibt nur eine Sache, die Nigel unsicher und verlegen zugleich macht. Der Umgang mit Frauen, insbesondere der mit Cheryl und Karen, seine Kollegen im Job. Als diese einmal ihn besuchen kommen, werden allerdings Nigels Haustiere entdeckt..
Menschen.
Gegen ihren Willen gefangen gehalten im kalten Keller des Pubs...

Meine Meinung
Als ich hin und wieder an Stellen lachen musste, die normalerweise alles andere als lustig sind, hatte ich sofort ein schlechtes Gewissen. Das gesamte Buch ist aus der Perspektive Niglers geschrieben, d.h. die Umgebung und die Menschen, denen er begegnet, werden nach seinem Empfinden beschrieben - daher sind Situationen teilweise so grotesk und banal dargestellt, dass ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Himmel! Ich meine, die Spielchen, die Nigler mit seinen "Tieren" treibt, sind ungeheuerlich. 
Durch diesen Blickwinkel kann man sich sofort in die Lage hineinversetzen und fühlt ca., was Nigler fühlt. Die Charaktere hat man sofort vor Augen, so lebendig sie beschrieben werden. 
Ich habe bis zu den letzten Seiten wirklich noch an ein glückliches Ende gedacht, mindestens gehofft. Umso mehr geschockter war ich letzten Endes, als ich das Buch durchgelesen habe. Ich brauchte eine Weile, um diesen Lesestoff zu verarbeiten. 
Psychothriller.
Ich liebe Thriller, nur das war zu viel des Guten. 
Wer auf Psycho und die grausame Realität steht, kann hier nicht falsch liegen. 
Nur.. vorsichtig! 
Das war meine kleine Warnung ;-)




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